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 Dezember 2020
Top-Thema dieser Ausgabe

 

Stromleitungen und Gesundheitsschutz
Bürgerdialog Stromnetz – Newsletter
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Liebe Leserinnen und Leser,

ein herausforderndes Jahr neigt sich dem Ende zu. Es hat uns sehr gefreut, dass wir trotz der Widrigkeiten den Dialog mit Ihnen aufrecht erhalten konnten. Hierauf möchten wir noch einmal kurz zurückschauen. Erfahren Sie unter anderem auch mehr zum Top-Thema der heutigen Ausgabe "Stromleitungen und Gesundheitsschutz".

Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre, freuen uns auf Ihr Feedback und hoffen, Sie im kommenden Jahr wieder vermehrt bei Präsenzveranstaltungen begrüßen zu dürfen.

Ihr Bürgerdialog Stromnetz-Team

Inhalt

Die Zahl des Quartals

Top-Thema: Stromleitungen und Gesundheitsschutz

EU-Klimapolitik

Aus dem Online-Bürgerbüro

Der Bürgerdialog vor Ort

Veranstaltungen für Sie

Last. But not least
Die Zahl des Quartals

 

500 / 100
„Die Grenzwerte der 26. Bundesimmissionsschutzverordnung …“

… für elektrische und magnetische Felder beim Stromnetzausbau basieren auf internationalen Empfehlungen und sind in vielen europäischen Ländern einheitlich. Sie schützen vor allen nachgewiesenen gesundheitlichen Risiken, die von elektrischen und magnetischen Feldern bei Gleichstrom (0 Hertz) und Wechselstrom (50 Hertz) ausgehen. Der Gleichstrom-Grenzwert für magnetische Felder beträgt 500 μT. Die Wechselstrom-Grenzwerte betragen 5 kV/m für elektrische Felder und 100 μT für magnetische Felder.
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Stromleitungen und
Gesundheitsschutz

 

„Grenzwerte wurden ja nicht willkürlich festgelegt, sondern auf Basis wissenschaftlicher Kompetenz.“ – Interview mit Prof. Matthias Wuschek
Prof. Dr.-Ing. Matthias Wuschek von der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) über die Relevanz des Stromnetzausbaus in Deutschland, Grenzwerte bei Stromleitungsimmissionen und wichtige Unterschiede zwischen elektrischen und magnetischen Feldern.

Bürgerdialog Stromnetz: Herr Prof. Dr. Wuschek, ist Ihrer Ansicht nach der Stromnetzausbau in Deutschland nötig?

Prof. Dr. Wuschek: Ich halte ihn für dringend nötig – auch, weil unser Stromnetz in den vergangenen Jahrzehnten kaum ausgebaut und modernisiert worden ist. Mittlerweile wird es aber höchste Zeit, weil sonst die Versorgungssicherheit auf dem Spiel steht. Es ist nun mal so, dass Norddeutschland die wichtigste Region für Energie aus erneuerbaren Quellen ist. Und der dort produzierte Wind- und Solarstrom muss in den erforderlichen Größenordnungen verlässlich in alle anderen Regionen Deutschlands gelangen. Dafür braucht es den Netzausbau.

Beim Stromnetzausbau gibt die Bundesregierung Erdleitungen teilweise den Vorrang vor Freileitungen. Eine gute Entscheidung?

Grundsätzlich ja, weil wir Erdleitungen optisch nicht wahrnehmen und sie auch bezüglich der Geräusch- und Feldemissionen günstiger sind. Sie liegen ja unter der Erdoberfläche.

Manche Menschen, die in der Nähe neuer Freileitungen wohnen, fürchten um ihre Gesundheit.
„... Ich vertraue dem Wohnumfeldschutz in Deutschland. Neue Erdkabel beziehungsweise Freileitungen verlaufen ja nicht durch oder über Wohngrundstücke, sondern in ausreichendem Abstand.“
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Prof. Dr.-Ing. Matthias Wuschek, Technische Hochschule Deggendorf (THD)

Stromleitungen und
Gesundheitsschutz

 

„11 wichtige Bezeichnungen – und was sie bedeuten.“
In Informations- und Dialogveranstaltungen des Bürgerdialog Stromnetz tauchen einige Begriffe immer wieder auf. Nicht alle VeranstaltungsteilnehmerInnen wissen jedoch, was sie bedeuten. Informieren Sie sich in unserem kleinen Glossar wichtiger Bezeichnungen, damit Sie sich bei künftigen Bürgerdialog-Veranstaltungen vielleicht sogar noch besser einbringen können als bisher. So wie unten zitiert beginnen dort viele Experten- und Publikumsaussagen.

Über Stromleitungen und Felder

1. „Freileitungen und Erdkabel …“

… unterscheiden sich wie folgt: Freileitungen verlaufen überirdisch und sind an Strommasten befestigt. Dagegen sind Erdkabel unter der Erdoberfläche „vergraben“. Die langen Stromleitungen von Nord- nach Süddeutschland, die wegen der Energiewende vorgesehen sind, werden hauptsächlich als Erdkabel geplant. Denn seit dem Jahr 2015 gibt der Gesetzgeber Erdkabeln den Vorrang. Das wiederum bedeutet, dass HGÜ-Leitungen (HGÜ: Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung) nur noch in Ausnahmefällen als Freileitungen gebaut werden dürfen.

Hinsichtlich des Wohnumfeld- und Gesundheitsschutzes haben Erdkabel gegenüber Freileitungen einige Vorteile: So sind sie nicht zu hören, nicht zu sehen und die von ihnen ausgehenden elektrischen und magnetischen Felder nehmen wegen der sehr robusten Kabelisolierung und der zusätzlichen Abschirmung durch Erdmasse mit zunehmendem Abstand von der Trassenmitte deutlich früher und schneller ab.
EU-Klimapolitik

 

Höheres Klimaziel?
Am 11. Dezember 2020 beschlossen die europäischen Mitgliedstaaten eine Reduktion der Treibhausgasemissionen um mindestens 55 Prozent unter den Wert von 1990. Damit kommen sie der Forderung der EU-Kommission nach, die dieses Ziel bereits am 16. September 2020 vorschlug. Bislang lag das offizielle Reduktionsziel bei 40 Prozent. Der neue Wert basiert auf einer aktuellen Beurteilung der sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Auswirkungen von umweltschädlichen Emissionen.
Online-Bürgerbüro

 

Questionmark

Sie fragen – wir antworten

Das Online-Bürgerbüro ist eine Rubrik auf der Internetseite des Bürgerdialog Stromnetz, in der BürgerInnen Fragen zur Energiewende und zum Stromnetzausbau stellen. Und wir beantworten diese Fragen. Drei Beispiele für Bürgerfragen:

  • Welche Regelungen sowie Vor- und Nachteile gibt es bezüglich der Erdkabel-Technik im Vergleich zu Freileitungen?
  • Ich bin am Kauf eines Hauses interessiert, zweifle aber an der Unbedenklichkeit der baulichen Gegebenheiten. Welche negativen Auswirkungen (z.B. Strahlung, Magnetfelder) sind von fünf einzelnen über und auf dem Hausdach verlaufenden Stromleitungen zu erwarten?
  • Wie soll in Zeiten von Corona die Bürgerbeteiligung organisiert werden? Wie sind hier die Positionen der Netzbetreiber und der Bundesnetzagentur?
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Der Bürgerdialog vor Ort

 

Gefragte Formate
Bürger- und Politik-Engagement im Landkreis Würzburg

Am 28. Oktober 2020 hat der Bürgerdialog Stromnetz zu einer virtuellen Bürgerinformationsveranstaltung für den Landkreis Würzburg eingeladen. Evamaria Lutz, unsere Regionale Ansprechpartnerin in Franken, moderierte den sehr gut besuchten Austausch.

Referenten waren Prof. Dr.-Ing. Matthias Wuschek von der Technischen Hochschule Deggendorf, der unter anderem Wissen über elektrische und magnetische Felder vermittelte. Dr. Janine Schmidt vom Bundesamt für Strahlenschutz sagte mit Blick auf die Leitungsimmissionen: „Gesundheitliche Gefährdungen gibt es nur dann, wenn die Grenzwerte um ein Vielfaches überschritten werden. In Theorie und Praxis ist das aber nicht realistisch.“

Michael Scheckenhofer, Länderreferent des Übertragungsnetzbetreibers TransnetBW, präsentierte im Anschluss den Verfahrensstand von Abschnitt „E“ der SuedLink-Trasse. Und Bürgerreferentin Lea Gulich vom Übertragungsnetzbetreiber TenneT betonte: „Es gibt viele Möglichkeiten, sich einzubringen. Diese Veranstaltung ist nur eine Möglichkeit dazu.“ In einer anschließenden Fragerunde diskutierten BürgerInnen und ExpertInnen. Mitinitiator Thomas Eberth, Landrat des Landkreises Würzburg, sagte zum Schluss: „Ich freue mich über den gelungenen digitalen Bürgerdialog.“
Hamburger Kinder und Jugendliche begeistert

Vom 21. bis 25. September 2020 fand die „Wetter.Wasser.Waterkant.2020“, Hamburgs kostenfreie Bildungswoche für Schulen zu Klima, Nachhaltigkeit und gesellschaftlichen Wandel, statt. Der Bürgerdialog Stromnetz war mit einem Info-Stand vor Ort, den Kinder, Jugendliche und Lehrpersonal neugierig besuchten. Unsere Regionalen Ansprechpartner aus Norddeutschland beantworteten Fragen rund um die Energiewende und den Stromnetzausbau.

Ein Highlight für das junge Publikum war der Workshop „Bau dein Stromnetz“, den Julia Wachweger, Regionale Ansprechpartnerin des Bürgerdialog Stromnetz für Nordniedersachsen und Schleswig-Holstein, leitete. Die Teilnehmenden verlegten virtuell Stromkabel quer durch Deutschland, wobei Naturschutzgebiete tabu waren.




Großes Interesse im Rhein-Main-Gebiet

Dutzende TeilnehmerInnen waren am 10. September 2020 der Einladung des Bürgerdialog Stromnetz zu einer virtuellen Bürgerinformationsveranstaltung zum Thema - „Der Zusammenhang zwischen Energiewende und Stromnetzausbau am Beispiel Rechenzentren in der Metropolregion Frankfurt Rhein-Main“ gefolgt. Tenor der Veranstaltung war, dass die Region den Netzausbau aufgrund der großen Stromnachfrage aus der Region und dem Mangel an einiger Stromproduktion benötigt. Das Delta zwischen Stromerzeugung und Stromverbrauch lag 2018 bei ca. 19 TWh und 2019 ging der Stromverbrauch der Stadt Frankfurt zu ungefähr 20 % auf die ansässigen Rechenzentren zurück – Tendenz steigend.
 

Dr. Kirsten Schröder-Goga vom Regionalverband FrankfurtRheinMain versprach in ihrem Vortrag: „Wir wollen Frankfurt und Rhein-Main bis 2050 in eine klimaneutrale Region verwandeln.“ Prof. Dr. Peter Birkner vom Kasseler Kompetenzzentrum House of Energy beleuchtete unter anderem Innovationen bei der Quartiersversorgung. Außerdem ging es um einige von 300 Vorbild-Projekten, beispielsweise um die klimaneutrale Energieerzeugung auf dem Dach des Rathauses in Niederdorfelden und um eine Stromtankstelle in Maintal.
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Veranstaltungen für Sie

 

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#mitreden

Der Bürgerdialog Stromnetz veranstaltet jeden Monat Informations- und Dialogformate in Deutschland, bei denen sich Experten und Nicht-Experten über die Energiewende und den Stromnetzausbau in Deutschland informieren und austauschen.

Es hat uns gefreut, dass wir trotz der Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie zahlreiche Bürgerinformationsveranstaltungen durchführen konnten. Im nächsten Jahr werden wir daran anknüpfen. An dieser Stelle erhalten Sie regelmäßig Informationen zu den anstehenden Veranstaltungen.

Schon heute können Sie sich für unsere VHS Seminarreihen anmelden.
Wir freuen uns, wenn wir auch Sie vor Ort begrüßen dürfen.
12.01.2021
VHS Göttingen Seminarreihe "Energiewende und Stromnetzausbau" - "Das Übertragungsnetz, Netzausbau und Beteiligungsverfahren"
09.02.2021
VHS Göttingen Seminarreihe "Energiewende und Stromnetzausbau" - "Umsetzung des Übertragungsnetzausbaus und Naturschutz"
Weitere spannende Veranstaltungen für 2021 sind in Planung.
Last. But not least!

 

Neue Entwicklungen
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Diese Stromquiz-App macht Spaß
Gerade haben wir eine Quiz-App gelauncht, mit der Sie Ihr Energiewissen testen und erweitern können. Die Fragen führen Sie durch verschiedene Themenbereiche und – wenn Sie gut sind – auf immer höhere Levels.

Nutzer der Betriebssysteme Android und iOS können die App in jedem App-Store herunterladen und loslegen. Suchen Sie einfach nach Stromquiz.

Viel Spaß
Frohe Weihnachten

 

Besinnliche Weihnachten und einen guten Rutsch
... ins Jahr 2021 wünscht Ihnen das Bürgerdialog Stromnetz-Team. Wir hoffen, Sie genießen die Weihnachtstage und den Jahreswechsel - trotz aller (Corona-bedingten) Veränderungen. Und bleiben Sie gesund.

Wir freuen uns auf einen guten Dialog mit Ihnen auch im kommenden Jahr.


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Sie haben Fragen oder Anregungen?

Schreiben Sie uns.

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