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 März 2021
Thema

 

Versorgungssicherheit
Bürgerdialog Stromnetz – Energiewissen kompakt
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Liebe Leserinnen und Leser,

2020 wird als Corona-Jahr noch lange in Erinnerung bleiben: Monate, die geprägt waren von Lockdown und einem Leben auf Distanz. Das betraf natürlich auch unsere zahlreichen Informationsveranstaltungen, die wir für Sie deshalb virtuell ausrichteten. Trotz dieser Widrigkeiten freut es uns, dass wir den Austausch mit Ihnen aufrechterhalten konnten. Zu Jahresbeginn 2021 richten wir den Blick auf eine hoffentlich erfreulichere Zukunft.
 
Die Energiewende ist nach wie vor Top-Thema: Zentral ist das Inkrafttreten der Novellen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG 2021) und des Bundesbedarfsplangesetzes zum Stromnetzausbau. Letzteres zielt insbesondere auch auf die „Versorgungssicherheit“ in der Bundesrepublik ab, weshalb wir uns dieser in unserem aktuellen Newsletter widmen. Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre, freuen uns auf Ihr Feedback und hoffen, Sie im laufenden Jahr bei unseren interaktiven Online-Veranstaltungen und bald auch wieder persönlich begrüßen zu dürfen.

Ihr Bürgerdialog Stromnetz-Team

Inhalt

Zahl des Quartals

11 wichtige Fachbegriffe

Interview zur Versorgungssicherheit

Energiepolitik - Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) 2021

Energiepolitik - Novellierung des Bundesbedarfsplangesetzes

Aus dem Online-Bürgerbüro

Der Bürgerdialog vor Ort

Last. But not least
Die Zahl des Quartals

 

49 %
Aus dem Bericht zu den Strommarktdaten:
Anfang 2021 hat die Bundesnetzagentur die Strommarktdaten für das vergangene Jahr veröffentlicht. Die Daten zeigen, dass die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien durch den fortschreitenden Ausbau, aber auch günstige Wetterbedingungen, weiter zugenommen hat. Insgesamt lag die Erzeugung aus erneuerbaren Energien im Jahr 2020 rund 4 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert. Sie deckte damit rund 49 Prozent des Nettostromverbrauchs (der Netzlast). Den größten Beitrag leisteten Windkraftanlagen, die rund 27 Prozent des Stromverbrauchs deckten, gefolgt von Photovoltaikanlagen mit knapp 10 Prozent.
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Versorgungssicherheit

 

„11 wichtige Fachbegriffe – was sie bedeuten und wie sie abzugrenzen sind“
Es ist ein besonders vielschichtiges und häufig diskutiertes Thema der Energiewende: die konstant sichere Stromversorgung – vor allem mit Blick auf den deutschen Kernenergie- und Kohleausstieg. Um die Nachfrage nach Strom jederzeit sicher und unterbrechungsfrei decken zu können, müssen Netzbetreiber, Behörden und weitere ExpertInnen eng zusammenarbeiten und vieles berücksichtigen.
 
In Informations- und Dialogveranstaltungen des Bürgerdialog Stromnetz werden von ExpertInnen immer wieder bestimmte Begriffe benannt. Nicht alle VeranstaltungsteilnehmerInnen wissen jedoch, was sie genau bedeuten. Informieren Sie sich in unserem Glossar mit einem Auszug wichtiger Fachbegriffe zur Versorgungssicherheit, damit Sie sich bei künftigen Bürgerdialog-Veranstaltungen vielleicht sogar noch besser einbringen können.

Versorgungssicherheit

 

Umfangreicher Netzausbau notwendig
Dezentrale Energiesysteme können zu einer erfolgreichen Energiewende beitragen. Was dezentrale Energieerzeugung bedeutet, erläutert Dr. Berit Erlach. Sie ist wissenschaftliche Referentin bei „Energiesysteme der Zukunft“ (ESYS), einem Kooperationsprojekt der Wissenschaftsakademien acatech, Leopoldina und Akademienunion.

Bürgerdialog Stromnetz: Frau Dr. Erlach, Deutschland soll bis 2050 weitgehend treibhausgasneutral werden. Bis dahin müsste das volle Erneuerbare-Potenzial erschlossen sein. Schaffen wir das?

Dr. Berit Erlach: Momentan sieht es nicht so aus. Wind- und Solarenergie werden inzwischen viel langsamer ausgebaut. Aber sie werden künftig die wichtigsten Energieträger sein – bei enorm steigenden Strombedarf.

Kritiker sagen, der derzeit geplante Stromnetzausbau müsse nicht sein, wenn die Energieversorgung dezentraler organisiert würde ...

Wir haben dazu verschiedene Studien untersucht. Alle kommen zum Schluss, dass ein umfangreicher Netzausbau notwendig ist.

Wie umfangreich?


Die Größenordnung, die der Netzausbauplan bis 2030 vorsieht, brauchen wir anschließend bis 2050 nochmals. Mit dem Ausbau der dezentralen Energieversorgung kann man womöglich etwas Zeit gewinnen, wenn der Netzausbau weiterhin stockt. Aber vor allem in West- und Süddeutschland gibt es Regionen mit hoher Bevölkerungsdichte und energieintensiver Industrie, die ihren Strombedarf mit lokaler Wind- und Solarenergie nicht decken können. Deshalb muss Windstrom aus dem Norden dorthin gelangen. Und dafür brauchen wir ausgebaute Stromnetze.

Die Vorstellungen davon, was Dezentralität eigentlich bedeutet, gehen oft weit auseinander. Welche Irrtümer fallen Ihnen da auf?

Vor allem der Irrglaube, Dezentralität bedeutet Autarkie. Dass man sich also dezentral völlig unabhängig mit Energie versorgen könne.
„[Eine autarke Stromversorgung]... beträfe etwa eine Alpenhütte mit Solaranlage und Dieselgenerator. Aber diese Energieversorgung ist sehr teuer und würde in Stadtvierteln mit Stromnetz keinen Sinn ergeben.“
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Dr. Berit Erlach, Wissenschaftliche Referentin bei „Energiesysteme der Zukunft“ (ESYS)

Energiepolitik

 

Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) 2021
Vor mehr als 20 Jahren trat das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) in Kraft und bildet seitdem den Rahmen für den Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland. Der Gesetzgeber legt nun mit dem sogenannten EEG 2021 die inzwischen fünfte umfassende Überarbeitung vor. Das überarbeitete Gesetz, im Dezember 2020 vom Bundestag und Bundesrat verabschiedet, trat zum 1. Januar 2021 in Kraft. Das Gesetz hat zum Ziel, den Ausbau der Erneuerbaren in den kommenden Jahren entscheidend voranzubringen.

Kern der EEG-Novelle sind die Ausbaupfade für einzelne Erneuerbare-Technologien, damit bis zum Jahr 2030 der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch auf 65 Prozent ansteigen kann. Dieses Ziel hat sich Deutschland entsprechend der Vorgaben des Pariser Klimaschutzabkommens gesetzt. Die Herausforderungen für den Stromnetzausbau werden damit umso größer. Dieser Beitrag zeigt die wesentlichen Inhalte in Bezug auf den geplanten Netzausbau.
Energiepolitik

 

Novellierung des Bundesbedarfsplangesetzes
Am 12. Februar 2021 wurde die Novelle des Bundesbedarfsplangesetzes (BBPlG) vom Bundesrat verabschiedet, nachdem sie Ende Januar bereits vom Bundestag beschlossen worden war. Was bedeutet das für den weiteren Stromnetzausbau? Wir erklären die Bedeutung der Novelle und weisen auf interessante Inhalte hin.
Online-Bürgerbüro

 

Questionmark

Sie fragen – wir antworten

Das Online-Bürgerbüro ist eine Rubrik auf der Internetseite des Bürgerdialog Stromnetz, in der Bürgerinnen und Bürger Fragen zur Energiewende und zum Stromnetzausbau stellen. Und wir beantworten diese Fragen. Drei Beispiele für Bürgerfragen:

• Energiespeicher – eine sinnvolle Alternative zum Netzausbau?

• Welcher Strom kommt durch die Leitung, wenn im Norden kein Wind weht?

• Wieso benötigen wir den Netzausbau, wenn es doch bereits ein funktionierendes Übertragungsnetz gibt?
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Der Bürgerdialog vor Ort

 

Gefragte Formate
Studierende untersuchen Umgang mit Konflikten beim Stromnetzausbau

In Zusammenarbeit mit der FH Aachen hat der Bürgerdialog Stromnetz ein Online-Seminar veranstaltet. Mehr als 80 Studierende der Fachrichtung Energietechnik folgten am 15. und 19. Januar 2021 der Einladung. Engagiert diskutierten die TeilnehmerInnen über die Transformation der Energielandschaft, den Ausbau erneuerbarer Energien und des Stromnetzes. In einem Praxismodul konnten die Studierenden das Erlernte direkt selbst anwenden.

Weil der intensive Ausbau von Strom- und Windenergie vielerorts öffentlichen Zündstoff birgt, erörterten die Studierenden Wege und Möglichkeiten eines Konfliktmanagements. Dafür nahmen die TeilnehmerInnen die Positionen zweier Interessengruppen ein, um das Konflikt- und Risikopotenzial von geplanten Stromleitungen und Windkraftanlagen zu ergründen. Ein Teil der Studierenden befürwortete den fiktiven Verlauf einer Stromtrasse (Route A) in der Nähe eines Wohngebietes, die andere Gruppe setzte sich für den Bau (Route B) durch ein Naturschutzgebiet ein. In der Diskussion erkannten sie, wie komplex die mögliche Entscheidungsfindung für alle Seiten im Rahmen der Ausbauvorhaben ist und dass der bereits heute geltende Prozess dies umfassend berücksichtigt.
Energienetze und Speichertechnik fesseln Göttinger HochschülerInnen

Stromnetze, Speicherbedarf in der Stromversorgung und Stromnetzausbau waren am 8., 22. und 29. Januar 2021 die Themen, denen sich angehende WirtschaftsingenieurInnen der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Göttingen (HAWK) gemeinsam mit dem Bürgerdialog Stromnetz widmeten. Eine dreiteilige Online-Veranstaltungsreihe des Bürgerdialog Stromnetz bot tiefere Einblicke in die Funktionsweise des deutschen Stromnetzes, seiner komplexen technischen Herausforderungen und künftigen Entwicklungen.

In den Workshops, moderiert von Clemens Hedwig, dem Regionalen Ansprechpartner Südniedersachsen, ging es neben theoretischen Aspekten auch darum, die TeilnehmerInnen interaktiv einzubinden. Herr Hedwig erklärte unter anderem die einzelnen Planungs- und Genehmigungsschritte eines Netzausbauvorhabens.
Erstes Regionalnetzwerktreffen in Franken im Jahr 2021 findet großen Anklang

Wie kann Deutschland bis 2050 klimaneutral werden und trotzdem eine sichere Stromversorgung garantieren? Diese Frage diskutierten am 25. Januar 2021 ExpertInnen mit VertreterInnen aus Politik, Wirtschaft, Verbänden und Wissenschaft beim Regionalnetzwerktreffen für Franken. Eingeladen hatte der Bürgerdialog Stromnetz. Evamaria Lutz, Regionale Ansprechpartnerin in Franken, moderierte die Veranstaltung.

Thorsten Lenck, Projektleiter bei Agora Energiewende, der renommierten Berliner Denkfabrik, die sich zur Aufgabe gemacht hat, nach mehrheitsfähigen Kompromiss-Lösungen beim Umbau des Stromsektors innerhalb der Energiewende zu suchen, stellte vor, welche umfassenden Maßnahmen Agora in den einzelnen Sektoren vorschlägt, um Deutschlands Klimaziele bis 2050 zu erreichen. Herr Prof. Dr.-Ing. Oliver Brückl, Professor an der Fakultät für Elektro- und Informationstechnik der OTH Regensburg, der als Experte für Versorgungssicherheit gilt, stellte Lösungswege vor, wie Deutschland bei der Umstellung des Energiesystems weiterhin ein Standort mit einer der sichersten Stromversorgungen weltweit bleiben kann. Bei einer anschließenden Podiumsdiskussion hatten die TeilnehmerInnen Gelegenheit, zahlreiche Fragen zu stellen und sich mit den Experten näher auszutauschen. Die Experten beantworten dabei rund 60 Fragen der TeilnehmerInnen.

Reger Austausch bei Bürgerinformationsveranstaltung für Sengenthal und Berngau 

Welche Bedeutung hat die Energiewende und der Stromnetzausbau für Sengenthal und Berngau? Diese Frage diskutierten BürgerInnen gemeinsam mit ExpertInnnen im Rahmen einer fast dreistündigen Bürger-informationsveranstaltung für die Oberpfalz am 23. Februar 2021. 

Die Online-Veranstaltung wurde vom Bürgerdialog Stromnetz und dem 1. Bürgermeister der Gemeinde Sengenthal, Werner Brandenburger, sowie dem 1. Bürgermeister der Gemeinde Berngau, Thomas Meier, initiiert. Moderiert wurde der Austausch vom Bürgerdialog Stromnetz.

Nach Einleitung der Gastgeber zur Situation um den Stromnetzausbau in den Gemeinden Sengenthal und Berngau gaben drei Fachvorträge Aufschluss über das Energiesystem für die Energiewende, über den Projektstatus der Juraleitung sowie über Umweltimmissionen in der Umgebung von Hoch- und Höchstspannungsleitungen. Die ReferentInnen Prof. Dr.-Ing. Oliver Brückl von der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg, Lea Gulich, Referentin für Bürgerbeteiligung vom Übertragungsnetzbetreiber TenneT sowie Prof. Dr.-Ing. Matthias Wuschek von der Technischen Hochschule Deggendorf tauschten sich zudem bei einer anschließenden Podiumsdiskussion direkt mit den TeilnehmerInnen aus. Dabei beantworteten die ExpertInnen rund 50 Fragen der BürgerInnen.
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Veranstaltungen für Sie

 

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#mitreden

Der Bürgerdialog Stromnetz veranstaltet jeden Monat Informations- und Dialogformate in Deutschland, bei denen sich ExpertInnen und Laien über die Energiewende und den Stromnetzausbau in Deutschland informieren und austauschen.
02.03.2021
Bürgerinformationsveranstaltung für den Markt Altmannstein
Thema: Aktuelles zum Stromnetzausbau in der Region
03.03.2021
VHS Sachsenwald - Energiewende und Stromnetzausbau in Deutschland
16.03.2021
Bürgerinformationsveranstaltung Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern
Thema: Elektromagnetische Felder und Gesundheitsschutz
15.04.2021
VHS Weimar - Energiewende und Stromnetzausbau in Deutschland
Weitere Informationen zu unseren Veranstaltungen finden Sie auf unserer Website. Schon heute können Sie sich zu den dort aufgeführten Veranstaltungen anmelden.
Last. But not least!

 

Netzentwicklungsplan 2035 (2021)
Die Übertragungsnetzbetreiber haben im Januar 2021 den 1. Entwurf des Netzentwicklungsplans 2035 (2021) für das Zieljahr 2035 veröffentlicht. Interessierte können ihn unter www.netzentwicklungsplan.de herunterladen und dazu bis zum 05. März 2021 Stellung beziehen. Nach Auswertung der Stellungnahmen werden die Netzbetreiber den Plan überarbeiten und den zweiten Entwurf bei der Bundesnetzagentur einreichen, die den Netzentwicklungsplan prüft und erneut die Öffentlichkeit beteiligt.

Wenn Sie sich per E-Mail am Konsultationsverfahren beteiligen möchten, senden Sie Ihre Stellungnahme bitte an konsultation@netzentwicklungsplan.de oder füllen Sie das Formular auf netzentwicklungsplan.de aus.
Richtigstellung

 

In unserem letzten Newsletter vom 10. Dezember 2020 hatte sich leider eine missverständliche Angabe in die Zahl des Quartals eingeschlichen, es hieß: „Der Gleichstrom-Grenzwert für elektrische Felder beträgt 0 kV/m – und 500 μT für magnetische Felder.“

Korrekt muss es heißen:

„Die Grenzwerte der 26. Bundes-Immissionsschutzverordnung ...
... für elektrische und magnetische Felder beim Stromnetzausbau basieren auf internationalen Empfehlungen und sind in vielen europäischen Ländern einheitlich. Sie schützen vor allen nachgewiesenen gesundheitlichen Risiken, die von elektrischen und magnetischen Feldern bei Gleichstrom (0 Hertz) und Wechselstrom (50 Hertz) ausgehen. Der Gleichstrom-Grenzwert für magnetische Felder beträgt 500 μT. Es gibt keinen Grenzwert für das elektrische Gleichfeld, da das elektrische Gleichfeld kaum in den Körper eindringt. Die Wechselstrom-Grenzwerte betragen 5 kV/m für elektrische Felder und 100 μT für magnetische Felder. "

Wir bitten dies zu entschuldigen.

Sie haben Fragen oder Anregungen?

Schreiben Sie uns.

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