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Juni 2022
Thema 

 

Welchen Beitrag können Stromspeicher zur Stromversorgung in Deutschland leisten?
Bürgerdialog Stromnetz - Energiewissen kompakt
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Liebe Leserinnen und Leser,

oft erreichen uns Fragen dazu, welchen Beitrag Stromspeicher zur Energiewende leisten. Diese lauten etwa:


„Warum muss Deutschland das Stromnetz ausbauen, wenn es Stromspeicher gibt? Einzelne Regionen könnten doch dezentral grünen Strom erzeugen, diesen lokal speichern und verbrauchen. So könnten sie sich vor Ort selbst mit Strom versorgen. Dann müssten die Betreiber das Stromnetz nicht ausbauen, um die Windenergie aus der Nord- und Ostsee durch ganz Deutschland zu transportieren.”


Antworten auf diese und weitere Fragen erhalten Sie in dieser Ausgabe. Wir erläutern, welchen Beitrag Stromspeicher und lokale Erzeugungsanlagen zur Energiewende leisten, und erklären die verschiedenen Speichertechniken im Glossar „8 Begriffe und was sie bedeuten“. Sie erfahren außerdem, warum für eine jederzeit sichere Versorgung der Anschluss ans Stromnetz unverzichtbar bleibt.


Richard Hanke-Rauschenbach ist Professor für elektrische Energiespeichersysteme an der Leibniz Universität Hannover. Im Interview erklärt er, was Stromspeicher bereits jetzt leisten und wie sie sich verbessern ließen.


Wie in jeder Ausgabe erfahren Sie auch, welche Orte die zehn Regionalen AnsprechpartnerInnen des Bürgerdialog Stromnetz in jüngster Zeit besucht haben und wo Sie sie in den kommenden Wochen treffen können.


Last, but not least stellen wir Ihnen die neue Podcast-Folge „Stromnetzplanung für die Zukunft“ vor ...

Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre und freuen uns auf Ihr Feedback.

Ihr Team des Bürgerdialog Stromnetz

Inhalt

Zahl des Quartals

Interview: „Im letzten Drittel der Energiewende werden wir Wasserstoffspeicher definitiv brauchen“

Stromspeicher: 8 Begriffe und was sie bedeuten

Aktuelles: Osterpaket verändert Netzausbau
   
Aus dem Online-Bürgerbüro

Der Bürgerdialog vor Ort

Veranstaltungen für Sie

Last. But not least!
Zahl des Quartals

 

6.198
Megawatt
Gesamtleistung haben deutsche Pumpspeicher. Bei einem jährlichen Bruttostromverbrauch in Deutschland von rund 532 Terrawattstunden (TWh) speicherten sie im Jahr 2020 insgesamt rund 11 TWh Strom. [1] Pumpspeicher machen zwar den größten Anteil der Speicher in Deutschland aus, konnten aber dennoch nur einen Anteil von etwa zwei Prozent des Stromverbrauchs decken. Insgesamt sind in Deutschland 267.000 Speicher registriert. Dazu zählen auch Wasserstoff- und Batteriespeicher.

Stromspeicher flexibilisieren das Energiesystem. Sie dienen als „Zwischenlager“ für elektrische Energie und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Energiewende. Aber: Speicher können die Stromerzeugung derzeit nur für kurze Zeit vom Stromverbrauch entkoppeln, nicht aber von Sommer bis Winter.

Der Beitrag von Stromspeichern zur Stromversorgung in Deutschland

 

Interview: „Im letzten Drittel der Energiewende werden wir Wasserstoffspeicher definitiv brauchen“
Wieviel Strom erneuerbare Energiequellen liefern, schwankt stark. Deshalb wird es künftig immer wichtiger, Strom auch über längere Zeiträume speichern zu können. Richard Hanke-Rauschenbach, Professor für elektrische Energiespeichersysteme und Leiter des Instituts für elektrische Energiesysteme an der Leibniz Universität Hannover, erläutert die verschiedenen Speichersysteme – und warum er den Stromnetzausbau für sinnvoll hält.

Herr Professor Hanke-Rauschenbach, mal direkt gefragt: Wie weit sind wir hier in Deutschland mit der Energiewende?

Richard Hanke-Rauschenbach: Wenn ich unsere Energiewende in drei Drittel unterteile, sind wir momentan am Ende des ersten Drittels. In dieser Phase konnten wir den von uns erzeugten erneuerbaren Strom sehr gut im Bedarf unterbringen. Es gab sehr selten Überschüsse, wir mussten also praktisch keine Energie speichern.

Das ändert sich im zweiten Drittel der Energiewende, oder?

Genau, in dieser Phase wollen wir den Anteil Erneuerbarer weiter steigern. Weil die Sonne eben nur am Tag scheint, werden wir tagsüber mehr Überschüsse haben. Umgekehrt entstehen Versorgungslücken, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht. Diese Lücken müssen wir dann statt wie bisher aus konventionellen Kraftwerken mit erneuerbarem Strom decken. Das geht aber nur, wenn wir den vorher eingespeichert haben.

Und worum geht es im letzten Drittel?

Aus Sicht der Speicher vor allem darum, Dunkelflauten aufzufangen, also Phasen mit kaum Wind und Sonne, die bis zu ein bis zwei Wochen dauern können. Speicher müssen in der Lage sein, Energie über diesen Zeitraum abzugeben oder auszuspeichern, wie wir das nennen. Ab 80 bis 100 Prozent Stromerzeugung aus Erneuerbaren kommt die Langzeitspeicherung mit Wasserstoff dazu. Der Anteil erneuerbarer Energien im gesamten Stromsystem liegt aktuell bei etwas über 40 Prozent.
„Mit Wasserstoff werden wir das Speicherproblem im letzten Drittel der Energiewende lösen.“
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Prof. Dr.-Ing. Richard Hanke-Rauschenbach (Leibniz Universität Hannover)
Stromspeicher erklärt

 

Das Potenzial von Stromspeichern: 8 Begriffe und was sie bedeuten
Die Bundesregierung treibt die Energiewende voran. Welche Rolle können Stromspeicher bei der Energiewende spielen?

Deutschland stellt die Stromerzeugung zunehmend auf erneuerbare Energien um. Aber: Je nach Wetter und Tageszeit lässt sich unterschiedlich viel Energie aus Sonne und Wind gewinnen. Nachts und in den Wintermonaten erzeugen Photovoltaikanlagen beispielsweise selbst an sonnenreichen Standorten viel weniger Strom, als Industrie und Haushalte benötigen. Der Strom aus erneuerbaren Quellen ist, anders als der aus Kohle- oder Kernkraftwerken, nicht plan- und steuerbar rund um die Uhr verfügbar.

Hier helfen Stromspeicher. Sie können die Stromerzeugung zumindest teilweise vom Stromverbrauch entkoppeln. Das Potenzial von Speichern hängt dabei maßgeblich von der verwendeten Speichertechnologie ab. Für die Energiewende sind insbesondere Batteriespeicher sowie Wasserstoffspeicher entscheidend. Diese speichern die Energie in Form von chemischer Energie. Schon heute im Einsatz sind Pumpspeicher. Sie nutzen mechanische Energie zum Zwischenspeichern. Cloudspeicher hingegen sind virtuelle Speicher, die zum Einsatz kommen, wenn an sonnigen Tagen mehr Solarstrom produziert wird als verbraucht werden kann und der Energiespeicher der Photovoltaik-Anlage voll ist.

Für einzelne Haushalte kann ein Batteriespeicher sinnvoll sein, um sich zu bestimmten Tageszeiten (bilanziell) autark zu versorgen. Physische Autarkie zu erreichen, ist nur sehr schwer möglich.

Lesen Sie hier weiter und erfahren Sie, was die markierten Fachbegriffe bedeuten.


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Aktuelles

 

Osterpaket verändert Netzausbau
Um die Umstellung auf „grüne“ Energieträger voranzutreiben und den Netzausbau zu beschleunigen, hat das Bundeskabinett im April 2022 eine weitreichende energiepolitische Gesetzesnovelle beschlossen.


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Aus dem Online-Bürgerbüro

 

Questionmark

Sie fragen – wir antworten

• Wie entkoppelt der Netzausbau die Stromversorgung von einer Dunkelflaute?

• Was spricht gegen eine oberirdische Kabelführung ohne Masten, also mehr oder minder direkt auf dem Erdreich?

• Wenn die Gesellschaft Energie sparen soll, warum steigt dann der Strombedarf künftig aller Wahrscheinlichkeit nach?

Der Bürgerdialog vor Ort

 

Gefragte Formate

Intersolar Europe 2022 in München: Intensiver Austausch mit BesucherInnen

Wie lässt sich eine intelligente, nachhaltige und vernetzte Versorgung mit erneuerbarer Energie gewährleisten? Darum ging es auf der Intersolar Europe und den drei parallel stattfindenden Fachmessen ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe. Vom 11. bis 13. Mai 2022 hatte Europas größte energiewirtschaftliche Plattform „The smarter E Europe“ zu den vier parallel stattfindenden Fachmessen eingeladen.

Mehr als 1.350 Aussteller aus 46 Ländern und mehr als 65.000 Besucher aus 149 Ländern – mit diesen beeindruckenden Zahlen meldete sich die Plattform in München zurück im internationalen Messegeschäft. Nach zwei ruhigen Jahren sind die Besucherzahlen um rund 33 Prozent gegenüber der letzten Veranstaltung vor der Pandemie im Jahr 2019 gestiegen.

Unter dem Titel „Energiewende und Stromnetzausbau – Das geht uns alle an!“ präsentierte Kilian Harbauer, Regionaler Ansprechpartner des Bürgerdialog Stromnetz in der Oberpfalz, den Bürgerdialog und seine Themen auf der Start-up-Bühne. Am Infostand erläuterte er gemeinsam mit seinen KollegInnen zudem in zahlreichen persönlichen Gesprächen, wie die Bundesregierung die Energieversorgung im Zuge der Energiewende umstellt und warum und wie dafür der Stromnetzausbau eine entscheidende Rolle spielt.

„Messe Wächtersbach“ in Hessen: BürgerInnen informierten sich über Energiewende und Stromnetzausbau

Am Himmelfahrtswochenende vom 27. bis 29. Mai 2022 betreute das Team um Corinna Kratzke, Regionale Ansprechpartnerin des Bürgerdialogs Stromnetz für Hessen, einen Infostand auf der Verbrauchermesse in Wächtersbach in Osthessen. Die MessebesucherInnen stellten dem Bürgerdialog-Team vor allem Fragen zum aktuellen Fortschritt der deutschen Energiewende und des Stromnetzausbaus, insbesondere in der Region. Zudem interessierten sie sich für zwei bedeutende Leitungsausbauvorhaben in Hessen: die Fulda-Main-Leitung und den SuedLink. Warum benötigen wir diese Stromleitungen? Welche Auswirkungen haben sie auf die Region? Was sind jeweils die Vor- und Nachteile von Freileitungen und unterirdischen Erdkabeln?

Viele Menschen in der Region wissen um die Notwendigkeit des Stromnetzausbaus. Dass der russische Angriff auf die Ukraine ihn noch einmal dringender macht, zeigten die Gespräche ebenfalls. Manche BürgerInnen wollten allerdings wissen, ob das aktuelle Stromnetz für viele Elektroautos und den umfangreichen Ausbau der Erneuerbaren-Energien-Anlagen bereit ist. Corinna Kratzke resümierte: „Die Gespräche mit den Menschen aus dem Landkreis waren sehr vielseitig. Sie stellten viele Fragen zur Energiewende, ihrer konkreten Umsetzung vor Ort und zum Stromnetzausbau mit den für Hessen bedeutenden Ausbauvorhaben. Dabei haben wir auch immer wieder positive Rückmeldungen zu unserer Arbeit erhalten. Das freut mich ganz besonders!“


Info-Abend des Bürgerdialog Stromnetz mit Themenmarkt in Northeim: Angeregte Gespräche über die Rollen von Windenergie und Netzausbau für die Energiewende

Mehr als 70 TeilnehmerInnen diskutierten am 30. Mai 2022 im südniedersächsischen Northeim mit vier ReferentInnen darüber, welche Bedeutung die Windenergie und der Netzausbau für die Energiewende haben. Die Informationsveranstaltung mit kurzen Vorträgen und anschließendem Themenmarkt hatte der Bürgerdialog Stromnetz gemeinsam mit der Stadt Northeim in Niedersachsen organisiert.

Der promovierte Ingenieur Thomas Leveringhaus forscht an der Universität Hannover über Elektrische Energiesysteme. Er erklärte, woraus der zukünftige Energiemix bestehen wird. Er ging insbesondere darauf ein, wie wichtig die Windenergie für Deutschland ist. Anschließend erläuterte Julia Stock vom Landesverband für Erneuerbare Energien (LEE) in Niedersachsen und Bremen, wie sich Natur- und Umweltschutz bei der Planung von Windenergieanlagen zusammenbringen lassen. Andreas Jaeger aus dem Kommunikationsteam des Vorhabenträgers TenneT und Thorsten Buschjost, Abteilungsleiter und Prokurist für Technik und Bäder bei den Stadtwerken Northeim, erklärten, warum die Netzbetreiber die Übertragungs- und Verteilnetze im Zuge der Energiewende ausbauen müssen. Jaeger verdeutlichte, wie der Strom mit den Übertragungsnetzen vom windreichen Norden in die Verbrauchszentren in Süd- und Westdeutschland gelangt und welche Rolle dabei die Region rund um Northeim spielt. Thorsten Buschjost legte dar, wie sich der Stromverbrauch durch Wärmepumpen und Elektroautos erhöht und wofür die Netzbetreiber die Verteilnetze ausbauen müssen.

Nach den Impulsvorträgen konnten die TeilnehmerInnen an Thementischen mit den Referentinnen direkt sprechen. Diese Möglichkeit nutzten die BesucherInnen rege für konstruktive Gespräche.
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Veranstaltungen für Sie

 

Chat Icons

#mitreden

Der Bürgerdialog Stromnetz veranstaltet jeden Monat mehrere Informations- und Dialogveranstaltungen in Deutschland, bei denen sich ExpertInnen und Interessierte über die Energiewende und den Stromnetzausbau in Deutschland informieren und austauschen. Wir freuen uns, wenn wir auch Sie vor Ort begrüßen dürfen.
05.07.2022
Bürgerinformationsveranstaltung für die Kreise Rheingau-Taunus und Main-Taunus – Hofheim am Taunus
05.07.2022
12.07.2022
VHS-Seminarreihe in Langenhagen – Langenhagen
07.07.2022
Bürgerinformationsveranstaltung zum Stromnetzausbau im Wartburgkreis – Bad Salzungen    
13.07.2022
Bürgerinformationsveranstaltung mit Themenmarkt zur Juraleitung - Mühlhausen Sulz (Bayern)
14.07.2022
TenneT Infomarkt zur Juraleitung – Mühlhausen Sulz (Bayern)
19.07.2022
Bürgerinformationsveranstaltung zur Energieversorgungssicherheit – Wilhelmshaven
08.08.2022
„Die Energiewende und unser Energiesystem” – Bürgerinformationsveranstaltung im Klima-Pavillon – Erfurt
17.09.2022
„Wie sieht Thüringens Energieversorgung der Zukunft aus?” Bürgerinformationsveranstaltung im Klima-Pavillon – Erfurt
23.-25.09.2022
„Wie sieht Thüringens Energieversorgung der Zukunft aus?” – Bürgerinformationsveranstaltung auf der „Grüne Tage Thüringen – Die Landwirtschaftsmesse“ - Erfurt
28.09.2022
Schülerveranstaltung im Klima-Pavillon – Erfurt
Die aufgeführten Formate sind lediglich eine kleine Auswahl. Wenn Sie wissen möchten, welche Angebote des Bürgerdialogs Stromnetz Sie in Ihrer Region nutzen können, klicken Sie bitte hier. Geben Sie einfach Ihre Postleitzahl in das Suchfeld ein und halten Sie sich auf dem Laufenden.


Last. But not least!

 

Podcast „Stromnetzdialog“ – Stromnetzplanung für die Zukunft: Erzeugung durch Erneuerbare, Einspeisemanagement und Netzausbau

Der geplante Ausbau der Übertragungsnetze stößt in der Gesellschaft auf Kritik. Die sogenannten Stromautobahnen sind Übertragungsnetze. Das sind Stromleitungen, die über viele hundert Kilometer Strom transportieren. Jedoch müssen die Netzbetreiber die Stromnetze dringend an ein verändertes Erzeugersystem anpassen.

Im zweiten Teil unseres Interviews mit Dr. Werner Götz, Vorsitzender der Geschäftsführung beim Übertragungsnetzbetreiber TransnetBW, sprechen wir darüber, warum der Stromnetzausbau notwendig ist. Außerdem erfahren wir, was der massive Ausbau von Erneuerbaren-Anlagen in vielen kleinen Gemeinden für die Netzbetreiber im Speziellen und für die Energiewende im Allgemeinen bedeutet. Der TransnetBW-Chef erklärt auch, wie durch den Netzausbau jährlich anfallende Kosten für Sicherheitsmaßnahmen der Netzstabilität sinken können.
 

Neugierig? Dann hören Sie direkt rein:


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