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September 2022
Thema 

 

Deutschland (ver)braucht mehr Strom
Bürgerdialog Stromnetz - Energiewissen kompakt
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Liebe Leserinnen und Leser,

Licht in unseren Wohnungen, elektronische Geräte und vieles mehr: Ein Alltag ohne Strom ist undenkbar. Und wenn etwa immer mehr Autos Strom statt Benzin tanken, ist das gut für's Klima, treibt aber zugleich den Strombedarf in Deutschland in die Höhe. Wofür wir außerdem mehr Strom benötigen und wie sich die deutsche Energielandschaft bis zum Jahr 2045 voraussichtlich entwickeln wird, erfahren Sie in diesem Newsletter. Wir stellen unter anderem den jüngsten sogenannten Szenariorahmen, den die Übertragungsnetzbetreiber veröffentlicht haben, vor. Denn er verrät viel über unseren zukünftigen Strombedarf.


Wie und warum sich der Stromverbrauch in Deutschland verändert, erklärt Dr. Serafin von Roon, Geschäftsführer und stellvertretender Wissenschaftlicher Leiter der Forschungsstelle für Energiewirtschaft mbH (FfE).

Wie in jeder Ausgabe erfahren Sie zudem, welche Orte die zehn Regionalen AnsprechpartnerInnen des Bürgerdialog Stromnetz in jüngster Zeit besucht haben – und wo Sie sie in den kommenden Wochen treffen können.

„Last. But not least“ stellen wir Ihnen unsere neue Podcast-Folge vor: Diesmal geht es um die Verteilnetze, die zwar 98 Prozent des deutschen Stromnetzes ausmachen, aber wenig Wahrnehmung in der Öffentlichkeit haben. Zu Gast im Podcast ist Verteilnetzbetreiber-Chef Timm Dolezych von der Syna GmbH.

Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre und freuen uns auf Ihr Feedback.

Ihr Team des Bürgerdialog Stromnetz

Inhalt

Zahl des Quartals

Aktuelles: So entwickelt sich unser Strombedarf bis 2045

Interview: „Im Jahr 2045 sind Photovoltaik und Windkraft die zwei Säulen schlechthin für den Energiemix in Europa.“

Drei Grundbegriffe der Energiewende
   
Aus dem Online-Bürgerbüro

Der Bürgerdialog vor Ort

Veranstaltungen für Sie

Last. But not least!
Zahl des Quartals

 

1.200
Terawattstunden
Die Bundesregierung geht für das Jahr 2045 von einem durchschnittlichen Bruttostrombedarf von rund 1200 Terawattstunden (TWh) in Deutschland aus. Das ist mehr als doppelt so viel, wie wir aktuell verbrauchen. Die Vorhersage basiert auf dem derzeit gültigen Szenariorahmen 2023–2037/2045. Darin prognostizieren die Übertragungsnetzbetreiber, wie sich die deutsche Energielandschaft in den kommenden Jahren voraussichtlich entwickeln wird.

Aktuelles

 

So entwickelt sich unser Strombedarf bis 2045
Wie viel Strom werden wir zukünftig verbrauchen? Und welche Rolle spielen erneuerbare Energien dabei? Antworten auf diese und weitere Fragen liefert der Szenariorahmen 2023–2037/2045.

Den sogenannten Szenariorahmen erstellen die Übertragungsnetzbetreiber alle zwei Jahre. Darin berücksichtigen sie die politischen Klimaziele und die Transformationsprozesse aller Sektoren. Diesen Szenariorahmen prüft und genehmigt die Bundesnetzagentur (BNetzA). Auch die Öffentlichkeit, also BürgerInnen, Verwaltung, Wissenschaft, Verbände, uvm., konsultieren den Szenariorahmen und bringen ihre Anpassungsvorschläge ein. Diese werden von Netzbetreibern und BNetzA vor der Genehmigung berücksichtigt.
Der Szenariorahmen ist die Planungsgrundlage für die Übertragungsnetzbetreiber. Sie berechnen, wie sie das Stromnetz in den kommenden 10 bis 15 Jahren ausbauen müssen, um den erwarteten Bedarf zu decken. Das Ergebnis dieser Berechnungen wiederum fließt in den Netzentwicklungsplan Strom (NEP) ein.


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Hintergründe zum steigenden Strombedarf

 

Interview: „Im Jahr 2045 sind Photovoltaik und Windkraft die zwei Säulen schlechthin für den Energiemix in Europa.“
Trotz immer größerer Energieeffizienz wird sich der Strombedarf in den kommenden zehn Jahren fast verdoppeln. Dr. Serafin von Roon, Geschäftsführer und stellvertretender Wissenschaftlicher Leiter der Forschungsstelle für Energiewirtschaft (FfE), erläutert, warum das so ist, welche Technologien er besonders spannend findet und wie im Jahr 2045 der europäische Energiemix aussehen wird.

Dr. von Roon, etwas verkürzt gesagt beschäftigen Sie sich damit, wie wir die Energiewende praktisch umsetzen können. Was ist dabei die größte Herausforderung für uns in Deutschland?

Dr. Serafin von Roon: Lassen Sie mich mit der wichtigsten Herausforderung beginnen. Das ist der Ausbau der erneuerbaren Energien. Der muss am Anfang stehen, ohne ihn bringen alle anderen Maßnahmen wenig. Auf der Zeitachse ist jedoch die größte Herausforderung, den Wärmesektor vollständig zu dekarbonisieren, ihn also klimaneutral zu machen.

Warum ist der Wärmesektor so wichtig? 

Etwa die Hälfte der Endenergie geht in den Wärmesektor, genauer in Industrie- und Raumwärme. In diesen Sektoren ist die Transformationsgeschwindigkeit noch nicht so hoch, wie sie für die Energiewende notwendig wäre.

In anderen Sektoren ist die Transformation in vollem Gange. Die Industrie verbraucht etwa die Hälfte des gesamten Stroms in Deutschland, stellt in der Breite von fossilen Brennstoffen auf Strom aus Erneuerbaren um, investiert in Energieeffizienz. Dennoch wird sich der Strombedarf in den kommenden zehn Jahren annähernd verdoppeln. Wie ist das zu erklären?

Der Strombedarf steigt trotz größerer Energieeffizienz, weil wir immer mehr Prozesse elektrifizieren. Einer der Haupttreiber ist die Umstellung von Gas auf elektrische Wärme mittels Wärmepumpen. Das verbraucht mehr Strom. Ein weiterer wichtiger Treiber ist der verstärkte Einsatz von Elektroautos, die ja schließlich auch Strom zum Fahren brauchen.
„Im Jahr 2045 sind Photovoltaik und Windkraft die zwei Säulen schlechthin für den Energiemix in Europa“

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Dr. Serafin von Roon, Forschungsstelle für Energiewirtschaft und Forschungsgesellschaft für Energiewirtschaft, ©Enno Kapitza/FFE
Energiewende erklärt

 

Drei Grundbegriffe der Energiewende
Die Elektrifizierung, die Sektorkopplung und die Arbeit der Bundesnetzagentur betreffen uns alle – auch wenn uns das im Alltag nicht immer bewusst ist

Im Zuge der Energiewende sollen alle Verbraucher in Deutschland, Industrieunternehmen ebenso wie Privatpersonen, fossile Brennstoffe durch erneuerbare Energien ersetzen, um den Kohlenstoffdioxidausstoß insgesamt zu senken und damit das Klima zu schützen. Haushalte gewinnen künftig ihre Wärme verstärkt aus Strom statt aus Gas; Batterien ersetzen die Verbrennungsmotoren in Fahrzeugen, und die Industrie dekarbonisiert, indem sie immer häufiger klimaneutral produziert.

Die im Folgenden dargestellten Fachbegriffe werden in diesem Zusammenhang immer wieder genannt: Elektrifizierung, Sektorkopplung und die Bundesnetzagentur.

Lesen Sie hier weiter und erfahren Sie, was die markierten Fachbegriffe bedeuten.


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Aus dem Online-Bürgerbüro

 

Questionmark

Sie fragen – wir antworten

• Welche Grenzwerte gelten für den Betrieb von Stromleitungen? Wie groß ist
   der Abstand zu bewohnten Häusern?

• Wie sieht die langfristige Planung des Europäischen Verbundsystems aus?

• Welche elektrischen Saisonal-Speicherkapazitäten braucht Deutschland in
   Zukunft?

Der Bürgerdialog vor Ort

 

Gefragte Formate

Lärm- und Gesundheitsschutz beschäftigen BürgerInnen zwischen Main- und Rheingau-Taunus

Rund 50 BürgerInnen diskutierten Ende Juni und Anfang Juli 2022 in Groß-Gerau und Hofheim am Taunus mit der Regionalen Ansprechpartnerin Corinna Kratzke vom Bürgerdialog Stromnetz und ExpertInnen über die Energieversorgung und die geplante Hochspannungsgleichstrom- übertragungsleitung (HGÜ) Ultranet. Bestehende Masten sollen hier künftig eine Wechselstrom- und Gleichstromleitung mit einer Spannung von 380 Kilovolt tragen.

Die ExpertInnen stellten sich nach ihren Vorträgen den Fragen der BürgerInnen, die sich besonders für Lärmschutz und mögliche gesundheitliche Auswirkungen der sogenannten Hybridleitung interessierten.


BürgerInnen in der Oberpfalz fragen nach Alternativen zum Stromnetzausbau

Mehr als 50 TeilnehmerInnen erörterten Mitte Juli 2022 mit dem Regionalen Ansprechpartner Kilian Harbauer vom Bürgerdialog Stromnetz und drei externen Experten in Mühlhausen (Sulz), warum die Netzbetreiber das Stromnetz ausbauen und wie sich die Leitungen auf die Umwelt auswirken könnten. Die seit den 1940er Jahren durch die Region führende ca. 160 km lange Juraleitung wird durch eine neue Leitung ersetzt. Sie dient dazu, die Energieversorgung im Großraum Nürnberg langfristig zu sichern und die überregionalen Übertragungskapazitäten aus dem Norden in den Südosten Bayerns zu erhöhen. Der geplante Ersatzneubau soll auch durch den Raum Mühlhausen (Sulz) führen.

Tagsüber konnten sich die BürgerInnen an Infoständen über die Energiewende und den Stromnetzausbau informieren. Am Abend folgten Kurzvorträge der ExpertInnen mit anschließender Podiumsdiskussion. Zu den Fachexperten gehörten Prof. Dr. Thomas Hamacher von der Technischen Universität München, das Kompetenzzentrum Elektromagnetische Felder (KEMF) vom Bundesamt für Strahlenschutz sowie Ing. agr. Christoph Scheibert als öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Landwirtschaft im Sachgebiet Bodenkunde.


Reger Austausch zum Thüringer Verteilnetz von morgen

Um die Energiewende in Deutschland erfolgreich zu meistern, müssen die unterschiedlichen Netzbetreiber die erneuerbaren Energien ausbauen und die Stromnetze auf den verschiedenen Spannungsebenen fit für die Zukunft machen. Neben dem Ausbau im Übertragungsnetz stellt dies neue Anforderungen an das Verteilnetz.

Rund 30 TeilnehmerInnen diskutierten vor diesem Hintergrund Anfang August 2022 mit der Regionalen Ansprechpartnerin Julia Eckardt im Klima-Pavillon in Erfurt. Zu Gast waren neben einem Wissenschaftler der Technischen Universität Chemnitz zwei Thüringer Verteilnetzbetreiber. Sie beleuchteten die Herausforderungen für die Verteilnetze in Thüringen genauer. Der Mitteldeutsche Rundfunk strahlte einen Beitrag zur Veranstaltung aus, der in der MDR-Mediathek abrufbar ist.
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Veranstaltungen für Sie

 

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#mitreden

Der Bürgerdialog Stromnetz veranstaltet jeden Monat mehrere Informations- und Dialogveranstaltungen in Deutschland, bei denen sich ExpertInnen und Interessierte über die Energiewende und den Stromnetzausbau in Deutschland informieren und austauschen. Wir freuen uns, wenn wir auch Sie vor Ort begrüßen dürfen.
28.09.2022
Bürgerinformationsveranstaltung in Arnstein
01.10.2022
Tag des offenen Umspannwerks in Landesbergen
05.10.2022
12.10.2022
26.10.2022
Aktive Mittagspause
04.10.2022
VHS Seminarreihe Calenberger Land
05.10.2022
06.10.2022
10.10.2022
11.10.2022
VHS Seminarreihe Thüringen
05.10.2022
19.10.2022
02.11.2022
Seminarreihe Bildungsverein Hannover
11.10.2022
VHS Seminarreihe Brunsbüttel 
11.10.2022
15.11.2022
21.02.2023
21.03.2023
12.10.2022
Bürgerinformationsveranstaltung in Petersberg
13.10.2022
VHS Seminarreihe Salzgitter
21.-23.10.2022
Bauen und Sanieren Eigenheim Schwerin 
24.10.2022
Bürgerinformationsveranstaltung in Teuchern
01.11.2022
VHS Seminarreihe Oldenburg
02.11.2022
Bürgerinformationsveranstaltung in Hünstetten
08.11.2022
22.11.2022
VHS Seminarreihe Wetzlar
17.-18.11.2022
Windenergietage NRW
Die aufgeführten Formate sind lediglich eine kleine Auswahl. Wenn Sie wissen möchten, welche Angebote des Bürgerdialogs Stromnetz Sie in Ihrer Region nutzen können, klicken Sie bitte hier. Geben Sie einfach Ihre Postleitzahl in das Suchfeld ein und halten Sie sich auf dem Laufenden.


Last. But not least!

 

Podcast „Stromnetzdialog“: Das Verteilnetz und seine Rolle für die Energiewende

Die Energiewende muss voran gehen. Dafür muss Deutschland die erneuerbaren Energien und die Übertragungsnetze ausbauen. Die Übertragungsnetze transportieren den Strom, wie Autobahnen, quer durchs Land. Mindestens ebenso wichtig, aber öffentlich deutlich weniger bekannt, sind die Verteilnetze – obwohl sie 98 Prozent des gesamten Stromnetzes ausmachen. Daher fragen wir: Was genau ist ein Verteilnetz? Und was genau tun die rund 900 Verteilnetzbetreiber in Deutschland, um die Energiewende konkret umzusetzen?

Darüber sprechen Kilian Harbauer und Julia Wachweger vom Bürgerdialog Stromnetz mit Timm Dolezych, dem Kaufmännischen Geschäftsführer des Verteilnetzbetreibers Syna GmbH. Im Podcast erklärt er unter anderem, warum wir ein gut ausgebautes regionales Stromnetz brauchen, obwohl immer mehr Privathaushalte selbst Strom aus erneuerbaren Quellen produzieren. Außerdem verrät er, was sich hinter dem Begriff „Smartifizierung“ der Netze verbirgt – und warum die Energiewende nur mit intelligenten Netzen gelingen kann.
 

Neugierig? Dann hören Sie direkt rein:


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Schreiben Sie uns.

 

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